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23.05.2006

Fotofallen im Nationalpark Eifel: Über 50 Wildkatzen, 23. Mai 2006

Ein Beutel mit frisch gemahlener Baldrianwurzel diente als „betörender“ Lockstoff für die scheuen Eifeltiger: An 28 Standorten machten die Fotofallen insgesamt 118 Wildkatzen-Fotos. „Die Ergebnisse der Fotofallen-Untersuchung sind hervorragend. Die Auswertung der Bilder hat gezeigt, dass im Nationalpark Eifel über 50 Wildkatzen leben“, so Dr. Michael Röös, Leiter des Dezernats Forschung und Dokumentation des Nationalparkforstamtes Eifel. Manfred Trinzen, der bereits umfangreiche Erfahrungen mit der Erfassung von Wildkatzen gesammelt hat, geht von einer flächendeckenden Besiedlung des Nationalparks aus: „Die einzelnen Streifgebiete der Tiere überlappen sich erheblich. Bei Raumansprüchen von 400 bis 2000 Hektar pro Wildkatze kann von einer flächendeckenden Besiedlung des Großschutzgebietes in vergleichsweise hoher Dichte ausgegangen werden. Die Wildkatzen in der Eifel bilden zusammen mit benachbarten Vorkommen in Rheinland-Pfalz, Belgien, Luxemburg und Nordost Frankreich die größte Wildkatzen-Population in Mitteleuropa.“

Im Nationalpark Eifel zeigte sich das Schwerpunktvorkommen im Kermeter, einem der größten zusammenhängenden Laubwaldgebiete in Nordrhein-Westfalen. „Besonders erfreulich ist auch die hohe Zahl an fotografierten Baummardern, die als selten zu beobachtende Waldbewohner ihre Jungen bevorzugt in Baumhöhlen aufziehen“, freut sich Dr. Röös über die eher zufällig gemachten 16 Bilder von Baummardern, 38 von Rehen, 27 von Füchsen, 20 von Wildschweinen, 13 von Eichhörnchen und 6 von Dachsen.

Durchschnittlich standen die Fotofallen drei bis fünf Tage an einem Punkt. Besonders fotogen zeigte sich eine Katze, die insgesamt 19 Minuten lang vor einer Kamera posierte.

Neben den Wildkatzen hat die Nationalparkverwaltung in den vergangenen Jahren auch die vorkommenden Vogelarten, Fledermäuse, Amphibien, Reptilien, Libellen, Flechten und Moose sowie Biotoptypen erfasst. Die Erhebungen liefern Hinweise für die Entwicklung von störungsarmen Räumen für seltene Tier- und Pflanzenarten sowie notwendige Schutzmaßnahmen für einzelne Arten.

 

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