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16.12.2025

Nationalpark Eifel: Wildnis-Erweiterung, KI-Forschung und modernisierte Ausstellung – Ein bewegtes Jahr für den Nationalpark Eifel

Jahresrückblick 2025

Schleiden-Vogelsang, 16.12.2025. Die Nationalparkverwaltung Eifel blickt auf ein ereignisreiches Nationalparkjahr 2025 zurück, das von wegweisenden Entscheidungen, spannenden Forschungsprojekten und einer Modernisierung der Erlebnisausstellung „Wildnis(t)räume“ geprägt war. Neben dem Startschuss für eine Nationalpark-Erweiterung um rund 750 Hektar Landeseigentum zählte die Einführung einer umfassenden Künstlichen Intelligenz (KI) im Monitoring sowie das „Refreshing“ von Stationen in der Nationalparkausstellung im Besucherzentrum in Vogelsang zu den zentralen Höhepunkten.

Die 2016 eröffnete barrierefreie Erlebnisausstellung „Wildnis(t)räume“ wurde an vielen Stationen erneuert und bietet Besucherinnen und Besuchern nun ein noch intensiveres Indoor-Nationalparkerlebnis. So laden zum Beispiel bewegte Bilder und Projektionen im Wasserraum zum Staunen ein. Plätschernde Bäche, zwitschernde Vögel und Waldidylle. Gäste fühlen sich nun mittendrin in den Wasserwelten des Nationalparks. Vögel wie Eisvogel, Kormoran oder Schwarzstorch werden vor einem großen Bachlauf plastisch und lebendig dargestellt.

Ein freundlich gestalteter Umweltbildungsraum mit Kreativangeboten, ein Turmzimmer zum Relaxen und ein überdimensioniertes Wald-Wimmelbild mit liebevollen Details sorgen in der zweiten Etage für neue Perspektiven und Akzente.

Mit 11.425 nachgewiesenen Arten, darunter 2.620, die auf der Roten Liste stehen, gehört der Nationalpark Eifel zu den Hotspots der Biodiversität in Nordrhein-Westfalen. Auch seltene Arten wie der Schwarzstorch, fühlen sich wohl. Gleich vier Brutpaare wurden dieses Jahr im Nationalpark nachgewiesen. Für ganz NRW gehen Schätzungen von etwa 80 Brutpaaren aus. Auch die seltene Bechsteinfledermaus, ein streng geschützte "Urwaldart", bevorzugt den Nationalpark. Erstmals wurde eine Wochenstubenkolonie mit mindestens 34 Tieren nachgewiesen, denen drei Quartierbäume im Kermeter als Rückzugsort dienen. Auch der Wildkatzenbestand bleibt mit 127 nachgewiesenen Individuen auf sehr hohem Niveau und ist Teil der größten zusammenhängenden Wildkatzenpopulation Mitteleuropas.

In diesem Jahr fiel der Startschuss für eine geplante Erweiterung des Nationalparks um rund 750 Hektar zusätzlicher Flächen, die sich im Eigentum des Landes NRW befinden. Ein Schwerpunkt der geplanten Erweiterung liegt entlang der Rur südwestlich von Simmerath-Einruhr. Dazu soll im nächsten Jahr die Nationalpark-Verordnung Eifel überarbeitet werden.

Um Biodiversität, Klimafaktoren und menschliche Einflüsse effizienter zu erfassen und auszuwerten, startete der Nationalpark Eifel gemeinsam mit 13 weiteren deutschen Nationalparks und zwei Wildnisgebieten das Forschungsprojekt „KI-Nationalpark“. Bis 2027 wird erstmals ein KI-gestütztes Monitoringsystem erprobt, dass die Datenanalyse revolutionieren soll: „Das Jahr 2025 hat uns gezeigt, dass der Schutz natürlicher Prozesse mit Modernisierung und Digitalisierung Hand in Hand gehen können. Mit dem Einsatz von KI im Monitoring stellen wir die Weichen für die Zukunft“, resümiert Nationalparkleiter Michael Lammertz zufrieden. 

Trotz Sensibilisierung und Informationskampagnen kam es im Bereich des Hetzinger Waldes im Nationalpark Eifel am 20. August zu einem Waldbrand in diesem Jahr. Das Feuer, das sich über eine Fläche von rund 6.000 Quadratmeter ausgebreitet hatte, beschäftigte die Feuerwehren Nideggen und Heimbach sowie die Nationalparkverwaltung bis zum nächsten Morgen. Durch die hervorragende Kooperation zwischen Feuerwehren und Nationalparkverwaltung konnte der Brand gelöscht und Schlimmeres verhindert werden. Über 100 Einsatzkräfte sowie Drohnen mit Wärmebildkameras und ein Polizeihubschrauber waren im Einsatz. Die Nationalparkverwaltung weist erneut darauf hin, dass das Entzünden von Feuer im Nationalpark strengstens untersagt ist und Bußgelder von bis zu 50.000 Euro verhängt werden können. Verstöße können darüber hinaus auch straf- und zivilrechtliche Folgen haben.

Neue Kapitel wurden dieses Jahr auch für die Nationalparkverwaltung selbst aufgeschlagen: Nicht nur die Eingliederung in das Landesamt für Natur, Umwelt und Klima (LANUK), sondern auch der Abriss des Verwaltungsgebäudes aus den 1950er Jahren in der Gemünder Urftseestrasse aufgrund irreversibler Flutschäden standen an. Im Herbst startete der Neuaufbau eines Verwaltungsgebäudes mit modernen Büromodulen aus Holz, in die die Verwaltung im kommenden Jahr erstmals vereint in einem Gebäude einziehen wird.

Die innovative Bauweise der Holzbüromodule ist wegen der Nutzung nachhaltiger Rohstoffe und der vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten ein Best-Practice-Beispiel. Da das Gebäude die Ansprüche eines Passivhauses erfüllt, handelt es sich zudem um eine klimafreundliche Lösung.

Fotos zum Download und zur Veröffentlichung

Bild 1: Neu in der Erlebnisausstellung „Wildnis(t)räume“ in Vogelsang IP: Ein Waldwimmelbild auf großer Fläche lädt in der zweiten Etage zum Eintauchen in die Waldwelt des Nationalparks ein. (Foto: Nationalparkverwaltung Eifel/M. Menninghaus)

Bild 2 und 2a: Die Vogelwelt im Wasserraum der Erlebnisausstellung „Wildnis(t)räume“ hautnah erleben. Bild- und Filmprojektionen auf die Modelle rund um die Wasserwelt machen es möglich. (Nationalparkverwaltung Eifel/A. Simantke/M. Menninghaus)

Bild 3: Es macht Spaß die Bachläufe mit Bildprojektionen neu zu erkunden. (Nationalparkverwaltung Eifel/A. Simantke)

Bild 4: Sönke Twietmeyer vom Fachgebiet Forschung und Dokumentation in der Nationalparkverwaltung Eifel war in der Nationalparkfläche unterwegs, um Mess- und Aufnahmestandorte für das KI-Projekt einheitlich einzurichten. (Nationalparkverwaltung Eifel/A. Simantke)

Bild 5: Im Herbst begannen die Aufbauarbeiten für die Holzbüromodule für die künftige Unterbringung der gesamten Nationalparkverwaltung Eifel. (Nationalparkverwaltung Eifel/J. Daus)

Annette Simantke

Annette Simantke

Fachgebiet Besuchermanagement und Kommunikation
Urftseestraße 34
53937 Schleiden-Gemünd
02444 / 9510-57
02444 / 9510-85

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