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19.01.2007

Kyrill im Nationalpark Eifel, 19. Januar 2007

„Nach dem Wind kommen häufig die Käfer“

„Auch wenn Kyrill mittlerweile über Deutschland hinweg gezogen ist, ist die Gefahr noch nicht vorbei“, warnt Gerd Ahnert, Dezernatsleiter für Waldentwicklung im Nationalparkforstamt Eifel: „Das Wurzelwerk der Bäume kann sich durch den Orkan und den durchnässten Boden so stark gelockert haben, dass diese auch bei leichtem Wind umfallen können.“ Die vollständigen Auswirkungen des Sturmes im Nationalpark konnte Ahnert im Laufe des Freitag noch nicht beziffern, zu viele Landstraßen und Waldwege waren noch durch umgefallene Bäume versperrt. Eines ist aber sicher. Im Norden des Nationalparks hat Kyrill dem Großschutzgebiet über Nacht eine ordentliche Portion Wildnis beschert. Hier stellen umgefallene Bäume keinen Schaden dar, sondern sind Teil des Ökosystems Wald, wertvoller Bestandteil im Kreislauf der Natur. Bei Untersuchungen im Nationalpark Eifel wurden allein über 1300 Holz bewohnende Käferarten festgestellt.

Im Süden des Großschutzgebietes bedeutet der Windwurf in den nächsten Monaten dagegen vor allem ein Plus an Arbeit. Hier grenzen unmittelbar an die Nationalparkwälder private und kommunale Forstbetriebe an. Und Ahnert weiß: „Nach dem Wind kommen häufig die Käfer.“ Hiermit ist insbesondere der Borkenkäfer Buchdrucker gemeint, der bevorzugt an Fichten lebt. Da gerade im Süden der Nationalparkregion auf großer Fläche Fichten wachsen, und vor allem auch Fichten umgefallen sind, hätten die Käfer in den nächsten Monaten einen reich gedeckten Tisch. Dies wiederum wären optimale Voraussetzungen für eine Massenvermehrung im kommenden Frühjahr und Sommer. „Entlang der südlichen Grenze zu den benachbarten Wirtschaftswäldern werden wir die umgefallenen Fichten entnehmen. Damit können wir verhindern, dass sich die Käfer im Nationalpark übermäßig vermehren, und dann jenseits der Nationalparkgrenze in Wirtschaftswäldern Schaden anrichten“, erklärt Ahnert: „Grundsätzlich ist der Buchdrucker als Teil des Ökosystems Wald im Nationalpark Eifel willkommen. Wenn wir im Süden des Nationalparks nicht umgeben wären von Wirtschaftswäldern, würden wir wie im Norden auch hier die umgefallenen Bäume abseits der Wanderwege liegen lassen.“ In etwa einer Woche sollen die Wanderwege im Nationalpark wieder frei begehbar und potenzielle Gefahren beseitigt sein. Bis dahin wird von Waldspaziergängen dringend abgeraten.

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