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24.10.2017

Experten beraten im Nationalpark Eifel über den Schutz des nächtlichen Sternenhimmels

Ehemalige neuseeländische Ministerin Margaret Austin begeistert vom Sternenpark Nationalpark Eifel

Austin, die viele Jahre Mitglied des neuseeländischen Parlaments und Ministerin für Forschung, Wissenschaft und Technologie, Innere Angelegenheiten sowie Kunst und Kultur war, engagiert sich international für den Schutz des nächtlichen Sternenhimmels. Sie war Vorsitzende der neuseeländischen UNESCO-Nationalkommission und treibt Bemühungen vorwärts, „die natürliche Nacht und den sternenreichen Nachthimmel als UNESCO-Weltkulturerbe unter Schutz zu stellen“. Das wäre – sollte es soweit kommen – ein bahnbrechender Fortschritt in den weltweiten Anstrengungen, den Wert der Nacht wieder ins Bewusstsein zu bringen und der Nacht ihre Dunkelheit zurück zu geben.

Die Schattenseiten des Lichts

Sterne und Sternebilder intensiv zu erleben, ist vielerorts schon jetzt kaum noch möglich. Eine Ausnahme im dicht besiedelten Nordrhein-Westfalen bildet der Nationalpark Eifel: Das Gebiet wurde 2014 als erster International Dark Sky Park in Deutschland von der International Dark Sky Association (IDA) ausgewiesen – heute gibt es bundesweit nur drei solcher Schutzzonen für die natürliche Nacht und den Sternenhimmel. In klaren Nächten können Besucher vom Nationalpark Eifel aus die Milchstraße mit eigenen Augen sehen. „Pate“ des nächtlichen Sternenhimmels ist der Kölner Astronom und Beleuchtungsberater Harald Bardenhagen, der Interessierten mit diversen Angeboten – beispielsweise Sternenwanderungen und Sternenbeobachtungen – die Sterne, den Nachthimmel und dessen Schutz näher bringt. „Wir machen einen entscheidenden Fehler, wenn wir beim Thema Natur und Naturschutz die Funktion der Nacht mit ihrer Dunkelheit vergessen“, mahnt Bardenhagen, der mit ansteckender Begeisterung für die Sache kämpft und mit der Nationalparkverwaltung Eifel kooperiert.

"Wir müssen uns weltweit austauschen"

Im Austausch mit Prof. Dr. Walter R. Erdelen (ehemaliger Beigeordneter Generaldirektor für Naturwissenschaften der UNESCO), Harald Bardenhagen (Leiter der Astronomie-Werkstatt „Sterne ohne Grenzen“), Dr. Wolfgang Herrmann (Astropeiler Stockert e.V.), Dipl.-Ing. Erwin Finken (Eifelastronomen e.V.) und Michael Lammertz (stellvertretender Leiter der Nationalparkverwaltung Eifel), betonte Austin die Wichtigkeit, den nächtlichen Himmel zu schützen. Berichte aus ihrer Heimat Neuseeland  zeigen, dass die Akteure vor Ort vor ähnlichen Herausforderungen stehen, wie ihre Mitstreiter in Deutschland. „Wir müssen uns weltweit austauschen und den Schutz des Nachthimmels auch der nächsten Generation vermitteln“, betonte Austin. Sie regte  an, sich weltweit in Netzwerken zu verbinden, um dem „klaren Bedarf an Austausch“ nachzukommen.

Bisher wurden 1073 Stätten in 167 Ländern als UNESCO-Welterbe (Weltkulturerbe und Weltnaturerbe) deklariert – doch noch umfasst keine von ihnen den Himmel. Gleichzeitig nimmt das Bewusstsein für den Wert der dunklen Nacht und die Gefährdung durch Lichtverschmutzung weltweit zu. Das lässt die UNESCO vielleicht in Zukunft - bildlich gesprochen - auch nach oben schauen. Denn wirklich dunkel wird die Nacht nur noch an wenigen Orten weltweit und es bedarf intensiver Anstrengungen, um Lichtstreuung zu minimieren.

 

Mehr Informationen zum Thema:

www.sternenregion-eifel.de

www.darksky.org

www.sterne-ohne-grenzen.de/die-schattenseiten-des-lichts-lichtverschmutzung/

  

Kontakt

Martin Weisgerber
Wald und Holz NRW
Nationalparkverwaltung Eifel
Fachgebiet Kommunikation und Naturerleben
Tel.: 02444. 9510-56
weisgerber@nationalpark-eifel.de


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