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Unsere Vision: Langfristig heimische Laubwälder zu etablieren

Seit der letzten Eiszeit waren die Nadelbäume in der Eifel verschwunden. Erst der Mensch hat sie aus wirtschaftlichen Gründen seit der Mitte des 19. Jahrhunderts wieder eingeführt. So pflanzte die Forstverwaltung Nadelbäume auf Flächen, die durch intensive menschliche Nutzung baumfreie „Ödländer“ geworden waren.

Wegen ihres raschen Wachstums und der Fähigkeit, auf Freiflächen ohne große Ausfälle zu wachsen (die Buche kann das nicht), wurden diese Baumarten gegenüber den heimischen bevorzugt. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg wurden durch den Krieg zerstörte oder wegen Reparationsleistungen geschlagene Laubwälder durch Fichtenpflanzungen ersetzt. Deshalb sind heute über 40 Prozent der Fläche des Nationalparks Eifel von Nadelbäumen bewachsen.

Während im Norden des Nationalparks Fichtenwälder eher mosaikartig in die Laubwälder eingestreut sind, bilden sie im Süden in den Bezirken Dedenborn und Wahlerscheid große zusammenhängende Wälder, sogenannte „Dominanzbestände“. Die Krautschicht ist in diesen Wäldern unter anderem wegen der ganzjährig starken Beschattung sehr spärlich ausgebildet. Auch für die Tierwelt sind, abgesehen von einigen Spezialisten, die Lebensverhältnisse nicht so günstig wie in den Laubwäldern.

Deshalb - und weil Nadelbäume hier nicht natürlich vorkommen - ist es ein Hauptziel des Nationalparks, dass sich aus diesen Fichtenwäldern in einem viele Jahrzehnte dauernden Prozess Laubwälder entwickeln. Im regenärmeren Norden des Nationalparks wird sich die Buche weitgehend von selbst gegen die Fichte durchsetzen. In den südlichen, regenreichen und aktuell buchenarmen Hochlagen dagegen unterstützt die Nationalparkverwaltung aktiv die Laubwaldentwicklung. Hier lässt die Fichte auch in der Kraut- und Strauchschicht keine anderen Baumarten aufkommen. Aus diesem Grund werden unter die Fichten Buchen gepflanzt und die Fichten mit dem Aufwachsen der Buchen Schritt für Schritt gefällt.

Auch die Waldkiefernwälder, die besonders im Osten des Kermeters auf dem roten Buntsandstein-Untergrund gepflanzt wurden, entsprechen nicht den in der Eifel heimischen Waldtypen. Werden die Kiefern älter, wachsen in den sich auflichtenden Wäldern Laubbäume von unten nach. Deshalb muss die Nationalparkverwaltung in diesen Wäldern häufig nicht aktiv werden und kann sie der natürlichen Entwicklung überlassen. Das gilt für die Douglasienpflanzungen nicht: Die aus Nordamerika stammende Douglasie breitet sich besonders in der Nordhälfte des Nationalparks stark in den lichteren Eichenwäldern aus und wird die lichtliebende heimische Eiche verdrängen. Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken, werden alle Douglasien entfernt.

Nadelwälder sind demnach zwar als Prozessschutzzone gekennzeichnet, können aber erst nach Abschluss von Waldentwicklungsmaßnahmen diesem Vorgang überlassen werden.


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