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Lebensraum Nadelwald: Für manche Tiere wie gemacht

Auch wenn die Nadelwälder im Nationalpark Eifel nicht zu den natürlichen Waldgesellschaften zählen, ziehen doch manche Tierarten diese oftmals dichten und auch im Winter grünen Gehölze als Lebensraum den Laubwäldern vor. So sind die dichten Fichtenbestände tagsüber Aufenthaltsorte der größeren Huftierarten wie Rothirsch, Reh und Wildschwein, insbesondere bei Schneelage oder wenn diese häufigeren Störungen ausgesetzt sind.

Zu den typischen Arten der Nadelwälder zählt beispielsweise auch die Rote Waldameise (Formica rufa) sowie die häufigere Kleine Kahlrückige Rote Waldameise (Formica polyctena), die bevorzugt aus Nadeln und kleinen Ästen ihre bis zu 2 m großen Ameisenhügel errichten. Dabei bewegen die Arbeiterinnen Lasten mit einem bis zu 40-fachen Eigengewicht. Ameisen sind wichtiger Bestandteil der Ökosysteme, sowohl als Nahrungsquelle, zum Beispiel für Spechte, wie auch als Gegenspieler vieler Insekten. Außerdem verbreiten sie die Samen von Pflanzen und bieten vielen anderen Tierarten in ihren Hügeln Wohnraum.

Auffällig ist, dass Artengruppen wie die Fledermäuse, Spechte oder die auf Horsten brütenden Großvögel in den nadelbaumdominierten Wäldern im Süden des Nationalparks deutlich seltener sind. Spechte ziehen zum Höhlenbau Laubbäume, die auf Verwundungen der Rinde nicht mit klebrigen Harzausflüssen reagieren, vor. Außerdem sind in den derzeit noch vorherrschenden, aus Nachkriegsaufforstungen stammenden jungen Fichtenwäldern, abgestorbene Bäume (Totholz) Mangelware. Solches Totholz dient mit seiner reichen Insektenfauna den Spechten als Nahrungsquelle. Als Folge der Spechtarmut fehlen baumhöhlenbewohnenden Fledermäusen entsprechende Quartiere.

Es gibt aber auch Vogelarten, die die Nadelwälder oder Mischbestände aus Nadelbäumen und Laubbäumen den reinen Laubwäldern vorziehen. Hierzu zählt beispielsweise der Fichtenkreuzschnabel (Loxia curvirostra), dessen sich überkreuzende Schnabelspitzen ihm seinen Namen geben. Der Fichtenkreuzschnabel brütet in Fichtenwäldern im Winter und zeitigen Frühjahr. Er ernährt sich unter anderem von Fichtensamen, die er mit seinem Schnabel aus den Zapfen zieht. Die Männchen sind mit ihrem intensiv roten Federkleid besonders attraktiv, während die Weibchen eine grünliche Färbung aufweisen. Weitere typische Vogelarten sind der Erlenzeisig (Carduelis spinus) sowie die winzigen Winter- und Sommergoldhähnchen.


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